Konkrete Hilfe für Christen in anderen Ländern


Bericht vom April 2023
von Pfarrer Jihad Nassif aus Syrien


"Ein Erdbeben hatte uns gerade noch gefehlt. Zig Tausende von Nachbeben gab und gibt es immer noch und für wie viele Wochen und Monate kann nur Gott alleine wissen. Wir müssen stündlich darauf warten und uns darauf vorbereiten. Die Gefahr während des Krieges kam aus der Luft und von der Umgebung. Jetzt kommt sie von unten, von der „Mutter Erde“, wo du deine Blumen angepflanzt hast und wo du dein „Zuhause“ bauen durftest. Dieses „Zuhause“ ist mit einem Schlag zu einer Zeitbombe geworden.
Wir haben Angst, wenn wir zu Hause bleiben und haben wir haben Angst, wenn wir weggehen müssen. Weh dem, der „auf Sand gebaut“ hat. Seit dem 6. Februar übernachten unzählige Menschen in ihren Autos oder unter einem Zelt oder unter einem kleinen Gewächshaus, das sie auf die Strasse gebaut haben. Viele weigern sich, nach Hause zurückzukehren. Gott sei Dank: Es gibt noch Kirchen und kirchliche Gemeinden in Syrien.
So seltsam es klingt: Jetzt kommt etwas Hilfe an. Nur das schreckliche Erdbeben konnte uns einigermaßen vor der Hungersnot retten, die die westlichen Sanktionen uns verursacht haben. Sie sind eine Art massenhafte und kollektive Strafe für die Politik der anderen. Der Westen schiebt die Schuld in die Schuhe der syrischen Regierung und die syrische Regierung beschuldigt den Westen und so rechtfertigen sich beide, haben ein gutes Gewissen und können ruhig schlafen, während allein das syrische Volk darunter leidet und nicht einschlafen kann."


Offener Brief zur Situation in Syrien

Seit längerer Zeit bekam unser Vorstandsmitglied Tobias Eichinger von verschiedenen Bekannten in Syrien schreckliche Meldungen über die humanitäre Situation in diesem Land. Die dortige Situation ist eng verknüpft mit den aktuellen Sanktionen.
Viele Christen sehen - nachdem sie in all den 10 Jahren des Krieges in Syrien ausharrten - jetzt keinen Ausweg als die Auswanderung.

Dazu wurde schon vor einiger Zeit ein offener Brief verfasst, dem wir hier veröffentlichen, am Ende des Dokuments auch als Download.

21 hochrangige Kirchenvertreter aus der Region unterstützen das Anliegen dieses Briefes!


Aktuelle Sanktionen gegen Syrien beenden!


Sehr geehrte Mitglieder des Europäischen Parlaments für Bayern!


Sehr geehrter Herr Manfred Weber, sehr geehrter Herr Markus Buchheit, sehr geehrter Herr Christian Doleschal, sehr geehrter Herr Ismail Ertug, sehr geehrter Herr Markus Ferber, sehr geehrter Herr Malte Gallée, sehr geehrte Frau Henrike Hahn, sehr geehrte Frau Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, sehr geehrte Frau Monika Hohlmeier, sehr geehrte Frau Dr. Sylvia Limmer, sehr geehrte Frau Marlene Mortler, sehr geehrte Frau Ulrike Müller, sehr geehrte Frau Prof. Dr. Angelika Niebler, sehr geehrte Frau Maria Noichl, sehr geehrter Herr Bernhard Zimniok!
„Der Exodus von Christen aus Syrien ist alarmierend“, warnt der katholisch-maronitische Erzbischof von Damaskus, Samir Nassar . Die starke Auswanderung habe verheerende Auswirkungen – insbesondere die Auswanderung vieler junger Leute: Es gebe in vielen Pfarreien keine einzige Hochzeit, keine einzige Taufe mehr.
Damit ist die christliche Präsenz in Syrien, der Wiege des Christentums, existenziell in Gefahr!
Auch wenn in den meisten Gegenden Syriens die Waffen schweigen und sich die Sicherheitslage verbessert hat, wollen viele Syrer das Land nur noch verlassen. Der Grund dafür ist die katastrophale wirtschaftliche Situation in Syrien, die sich durch die Wirtschaftssanktionen der USA und der EU verschlimmert! Diese Sanktionen machen Investitionen unmöglich, behindern den Wiederaufbau massiv und stürzen das Land, das durch den Krieg bereits am Boden liegt, endgültig in eine beispiellose Wirtschaftskrise: Extrem sind die Inflation, die Preissteigerung bei Grundnahrungsmitteln, die Arbeitslosigkeit und der Hunger. Nach Angaben des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) steht die syrische Zivilbevölkerung nicht nur am Rande des Hungers, sondern des Verhungerns. Mittlerweile sind über 80 % der Menschen in Syrien unterhalb der Armutsgrenze gefallen und dringend auf Hilfe angewiesen. Doch auch christliche Hilfsorganisationen beklagen, dass die Sanktionen ihre Arbeit enorm erschweren. Sie können beispielsweise für dringend benötigte Hilfsprogramme kein Geld direkt nach Syrien schicken, da aufgrund der Sanktionen westliche Banken keine Überweisungen durchführen. Daher fordern christliche Hilfsorganisationen, wie auch die orthodoxen und katholischen Kirchenvertreter Syriens, das sofortige Ende der Wirtschaftssanktionen.
Die wirtschaftliche und humanitäre Katastrophe im Land lässt ebenso die Sonderberichterstatterin der UN, Prof. Alena Douhan, zu einem klaren Fazit kommen: „Die Sanktionen verletzen die Menschenrechte in Syrien“ .
Ausgehend von Nürnberg, der Stadt der Menschenrechte, möchten wir daher einen dringenden Appell an Sie richten: Bitte setzten Sie sich mit all Ihren Mitteln dafür ein, dass jene US/EU-Wirtschaftssanktionen, die die syrische Zivilbevölkerung treffen, endlich beendet werden. Es muss nach all den Jahren dieser ‚Sanktionspolitik‘ eingesehen werden, dass die aktuellen Sanktionen nicht zu dem beabsichtigten Sturz von Assad führen. Stattdessen führen sie die Bevölkerung Syriens in eine humanitäre Katastrophe.
Ausdrücklich weisen wir darauf hin, dass es uns bei diesem Appell keinesfalls um eine Unterstützung der Assad-Regierung geht. Es geht uns allein um die geschundenen Menschen Syriens, die nach 10 Jahren Bürgerkrieg jetzt auch noch durch die Sanktionen kollektiv bestraft werden. Syrer, die in all den Jahren des Krieges in ihrer Heimat ausharrten, sind nun endgültig mit ihren Kräften und Hoffnungen am Ende. Viele sehen als einzigen Ausweg aus dieser Situation nur noch die Auswanderung.
Wir sind sehr dankbar, dass es viele Personen in Nürnberg / in Deutschland nicht kalt lässt, wenn syrische Flüchtlinge an der EU-Außengrenze Not und Elend erfahren müssen. Aber es lässt uns auch nicht kalt, wenn Menschen in Syrien Not und Elend erfahren. Es lässt uns ebenso nicht kalt, wenn die westliche ‚Sanktionspolitik‘ mitbeteiligt ist, dass Menschen verzweifelt ihre Heimat verlassen müssen und dann an der EU-Außengrenze stranden.
Mögen unsere christlichen Glaubensgeschwister mit allen Menschen Syriens endlich ein würdevolles Leben in ihrer Heimat haben.


Mit freundlichen Grüßen,


Andreas Müller, Domvikar im Erzbistum Bamberg, Initiator dieses Briefes, 1.Vorsitzender des Vereins ‚Solidarität mit verfolgten Christen Nürnberg‘
Tobias Eichinger, Religionslehrer i.K., Initiator dieses Briefes, 2.Vorsitzender des Vereins ‚Solidarität mit verfolgten Christen Nürnberg‘


Offener Brief zur Situation in Syrien
Syrien offener Brief.pdf (132.85KB)
Offener Brief zur Situation in Syrien
Syrien offener Brief.pdf (132.85KB)



Weihnachtsgruss von Abouna Jihad Nassif zum Weihnachtsfest 2021

 


Sehr geehrte Freunde,

hiermit bestaetige ich den Empfang der Summe von 10700 Bzw. 10661( Minus Gebuehren) Euros.Haben Sie und allen SpenderInnen unserem besten Dank.

" Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten; Denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war"( Mt.2:20

In einem meiner frueheren Artikeln habe ich geschrieben, dass der Krieg in Syrien laengst zu einem Grenzkrieg geworden ist. Seit einige Monate haben wir endlich ruhe Im Sueden, weil der Libanon sein Gaz durch Pipeline via Jordanien und Syrien und sein Strom aus Jordanien auch durch Syrien importieren muss( die Amerikaner haben es schweigend zu gesagt), kam es  zu Versoehnungen“ mit den Milizen im Sueden des Landes ,zur jordanische Grenze. .Ermordungen dort sind aber an der Tagesordnung.Unsre nationale Waehrung, die Lira, sinkt weiter und ein Dollar macht z.Zt 3500 Lira, 2011 machte ein Dollar weniger als 50.Sie koennen sich, dann dem entsprechend, die Preise ,Heute, vorstellen.

Die Lage in Syrien ist Miserable: längst ist überall,die gleiche Situation geworden. Sogar Homs hat es viel besser als andere Ortschaften. Brot, Reis, Zucker,Benzin, Heizoel und Gas koennen wir uns nur durch die Smartkarte uns leisten Wir muessen auf eine SMS abwarten bis wir die eine oder die andere Sache kaufe duerfen.. Diese Ware frei zu kaufen haben wir laengst vergessen, darueber sogar nachzudenken.Gott sei Dank gibt es noch China da, fuer andere Sachen und Produckte..Die Armut hat die  Menschen vereint. Wir sind alle in der gleichen Situation geraten ob im Sueden,Norden, Osten oder im Westen.Heute Vormittag bin ich dran gewesen, mein Heizoel zu tanken. Meine Mutter und ich haben wir auf 50 Liter pro Jahr, waehrend wir 5 Liter, in dieser Kaelte, pro Tag benoetigen.  

Hier gewinnen meine kleine Projekte und das Dank eure Grosszuegigkeit, Solidaritaet und Freundschaft, an Bedeutung. Sogar ein kleines Projekt macht viel.

Gott sei Dank laufen überall, inklusiv Homs,  meine Projekte immer noch  sehr gut.  Die Zahl der geholfenen kann ich nicht mehr zählen. Es gibt z.Zt.ausser den unterstuetzten Operationen und Medikamente,  auch noch 61 Familien, die ich monatlich unterstützen darf: Kinderreichen Familien, Waise Kinder, SchülerInnen, studentInnen, krebs, Nieren und Leberkranken, , Flüchtlinge aus Nord Syrien Sunniten wie Alawuiten und Christen aller Konfessionen,aber auch unserer Pfarrkirche in Khreibat,wird's geholfen.

Schwerpunkt bleibt allerdings Homs. Dieses Jahr durfte ich alleine das Behinderten Zenrum“ Simar al- Mahabbeh“ mit 26,913$ unterstuetzen! Wir haben ein grosses Grundstück gekauft um ein staendiges Zentrum, zu bauen. Die letzte Verantaltung , im Kultur Zentum von Homswar so troested, ermutigend und ein „Ernte Dank“ fuer mich.

24000$ gingen dieses Jahr an die Aermsten Familien ,die ich monatlich unter,stuetzen darf.

Mit 5200$ könnte ich sogar im letzten Monat fuer eine Familie in Homs eine wohnung sichern, damit sie nicht mehr an das Auswandern denkt.

3000$  gingen fuer eine Nieren Transplantation.Leider die die Patientin Frau Therese ist fuenf Tage nach der Operation verstorben.

Dank der Belagerung des Regimes in Damaskus,  ist das Gesundheitssystem in Syrien, in sich, zusammengebrochen, Die mehrzahl der syr. Aertzte sind im Ausland ,die wenigen die im Lande, geblieben sind kaempfen weiter besonders gegen Korona,obwohl viele von ihnen sich angesteckt haben, folglich gestorben sind.  Seit dem Fruehling dieses Jahres haben sie als erste Impfungen bekommen.Jetzt, Gott sei Dank, ist Impfen frei fuer jeden Mitbewohner und ueberall.

Ich habe nichts anders als weiter zu machen,obwohl ich selber ,zu der Risikogruppe, angehoere.

Trotz alledem werde ich die hl. Messen an weihnachten zelebrieren und an die  SpenderInnen beten. Die Pfarrgemeindemitglieder  werden, wie immer,mitmachen  und ihre 259 Kinder werden ein Jeder von ihnen eine Süßigkeit Volle tuete bekommen..

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr wünsche ich Ihnen und allen.

Jihad



Brief von Abouna Jihad Nassif aus Homs im Oktober 2020

  • Jihand Nassif in Homs
  • Bei einer Kundgebung für Religionsfreiheit in Nürnberg

Vielen, vielen Dank für die großzügige Hilfe von 6530 €.. Ich habe bloß warten müssen bis ich das Geld abziehen kann ohne ihn zu fahren  zu müssen. Bis jetzt hat es nicht geklappt. Aber es wird schon gehen.
Wegen Korona auf beide Seiten der Länder ist die Fahrt lästig und kostbar geworden. Seit Vorgestern können wir unsere Autos normal tanken ohne 3 od 4 Tage waren zu müssen. Brot,  Reis, Zucker, Heizöl und Benzin sind rationiert und bekommen wir nur durch ein Smartcard Bzw. eine SMSnachricht.
Unsere Nabarin eine Mutter und Witwe braucht eine Nierentransplantation, eure Spende kam rechtzeitig an, wir warten auf einem Spender, für sie.
Von Homs habe ich von meinem Mitarbeiter Gestern einen Anruf bekommen: 3 Schulkindergeschwister sind Waisen geworden. Ihre Mutter lag am Krebs, der Vater ist ein Kriegsgefallener. Sie leben bei ihrer Tante und werden wir sie, ab jetzt monatlich unterstützen.
Die alten Projekte, die ihr kennt, laufen überall Gott sei Dank, immer noch sehr gut.
Gesegnete Allerheigstenfesttag.
Grüße an allen Spender ,Spenderrinen und Freunde.
Vergelt's Gott .
Dein Jihad